Kostenkalkulation und Verhandlungen angelaufen: Nach Fundamentsicherung werden zuerst die Außenfassaden saniert

Seit über zweieinhalb Jahren ist die „alte“ Kirche St. Pankratius in Südkirchen gesperrt und für Gottesdienste und Besucher nicht mehr zugänglich. Im September 2018 wurden schwere Schäden im Mauerwerk festgestellt – Austrocknung! Experten sprechen von „Sommerfrost“. Nun kommt  Bewegung in die Bauplanung: Nach entsprechenden Gutachten läuft aktuell die Kostenberechnung. Die Außenfassade muss laut Gutachten als erstes dran.

Kirchenvorstand Petra Volmerg und Ludger Hanke räumen ein: „Wir hatten uns das zeitlich etwas anders gewünscht und wollten zu Pfingsten wieder einen Gottesdienst in dieser Kirche feiern. Nun hoffen wir, dass es im nächsten Jahr soweit ist.“

Jetzt wird die Sanierung diskutiert, geplant und beantragt. Neben Fachingenieuren und Gutachtern sind auch Denkmalschutzbehörden, das Bistum und die Kirchengemeinde mit im Boot. Das jüngste Gutachten erfolgte zu Putz- und Farbuntersuchungen innen und außen. Dabei kam heraus: Über die äußeren Risse gelangte Wasser in den Innenraum, wodurch der Innenputz auch Schaden nimmt.

Die Empfehlung
Zuerst wird die Außenfassade saniert und danach innen die Wände und das Gewölbe. Die Kalkulation der Kosten und die entsprechenden Gespräche mit der Denkmalbehörde und dem Bistum sind angelaufen. Wenn das umgesetzt ist, folgt die technische Sanierung. Dazu gehören die Entkopplung der Wärmebereitstellung unter Einbeziehung der alten Sakristei und die Anordnung der Stromführung (Steckdosen und Beleuchtung).

Ursache der Sperrung im Sommerfrost 2018
Ursache der Sperrung war „Sommerfrost“ im Dürrejahr 2018. Durch die andauernde Trockenheit kam es zu einer Volumenreduktion der Bodenschichten unterhalb der Gebäudefundamente. In der Folge rissen am Altgebäude der Kirche die Mauern auf.

Da auch der Bewuchs um die Kirche zu Wasserentzug des Bodens führte, musste dieser als Erstes entfernt werden. Baugrunduntersuchungen schlossen sich an. Mit Hilfe eines Rissmonitorings beobachteten Ingenieure, ob sich die Mauern des Gotteshauses noch bewegen. Die Empfehlung der Experten: Bis zum Spätherbst 2019 warten und dann den Baugrund unter den Fundamenten stabilisieren. Umgesetzt wurde das plangemäß mit einer Zweikomponenten-Expansionsharz-Injektion. Seitdem ist das Fundament abgesichert.  In den Beeten rund um die Kirche wachsen und blühen vorübergehend vom Küster gesäte Wildblumen als Augen- und Bienenweide.

Zur alten Kirche „St. Pankratius“
Die Kirche wurde 1691 bis 1694 als einschiffige, dreijochige Kirche erbaut. An der Nordseite ist die zweigeschossige Sakristei angebaut. Der schlitzartige Turm wurde vom Vorgängerbau übernommen und im 17. Jahrhundert durch ein drittes Geschoss und einem Turmhelm aufgestockt. Bauherr war Gottfried Laurenz Pictorius (1663-1729) im Baustil der Gotik und Renaissance mit romanischem Turm: Es handelt sich um ein gotisches Kreuzgewölbe mit Rippen und Quergurten auf Konsolen. Die letzte Restaurierung erfolgte in den 1990er Jahren.

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